(429) Nur das Röstirezept gibts gratis
In der Schweiz rufe ich in die Arztpraxis an und vereinbare mit der Arzthelferin einen Termin. Rufe ich in Frankreich an, ist der Arzt selbst am Telefon. [Weiterlesen …]
Als ich die Schweiz verliess, wusste ich noch nicht, wie sich die Kontakte zu meinen Verwandten und Freunden gestalten würde. Einige waren besorgt, andere waren begeistert, neugierig waren alle.
Nachdem ich hier die ersten Begegnungen der besonderen Art durchlebte und oft unsicher oder sogar entsetzt war, brauchte ich ein Ventil. Also begann ich, trotz grosser Angst vor dem Schreiben, meine Erlebnisse zu mailen. Betreffend Angst vor dem Schreiben: Mein Deutschlehrer sagte einmal, ich sei die erste seiner Schülerinnen, welche 14 Kommafehler auf einer Seite gemacht habe. Trotz möglicher Schreibfehler musste ich meine Seele erleichtern. Um meinen Nächsten nicht ins Gilet-Täschchen zu heulen, zeigte ich die jeweils amüsante Seite des Geschehens. Das gefiel. Man wollte immer neue Berichte und so hatte ich Gelegenheit mich zu üben. Heute habe ich meine Mitteilungen, sie sind inzwischen in eine “Gazette de Marizy” verpackt, auf einmal monatlich reduziert. Die Folge: Fast alle haben mich besucht. Sie wollen sehen, was sie gelesen haben. Sie wollen sehen, wie der Rasenmäher, dessen Kauf mich so stresste, aussieht. Die Bäckerei, Informationenbörse, mit ihrem Holzofen werden besichtigt. Im benachbarten Montchappa ergibt man sich den gastronomischen Freuden des Charolais. Ich zeige Schlösser, romanische Kirchen, TGV-Bahnhöfe, Märkte, einen immensen Wald mit 500 jährigen Eichen, wir besuchen Hersteller von Spezialitäten und das alles in einer unerhört schönen Landschaft.
Schweizerdeutsch verlernte ich auch so nicht. Ich habe ein Telefonabonnement für unlimitiertes Telefonieren in den Festnetzen von ganz Europa und Nordamerika. Kosten 39 Euro monatlich. Wird von einem französischen Anschluss angerufen, lasse ich mir den Namen anzeigen. Das erleichtert das Erkennen von fremdartigen Geschlechtsnamen gewaltig. Fürs Internet zahle ich, mit einfachstem ADSL-Anschluss, Euro 30.90 monatlich. Noch etwas zum Thema Währungsschwankungen. Die können beachtlich sein. Im Gegensatz zum englischen Pfund hat sich der Franken einigermassen gehalten. Also, Bezüger einer Schweizer Rente: Beim Auswandern immer an das Währungsrisiko denken.
In die Schweiz fahre ich für Zahnarztbesuch, an Einladungen zu geraden Geburtstagen, Klassenzusammenkünften, Hochzeiten und Begräbnissen. Nach Möglichkeit absolviere ich neben dem Hauptanlass eine ganze Einkaufstour. Hier mangelt es mir an widerstandsfähigen Abfallsäcken, an Durgol für Kaffeemaschine und Luftbefeuchter und an Kalbsbratwürsten. Ich kenne Engländer, welche ihre Abfallsäcke aus England mitbringen. Die Schweiz-Besuche nach Bern, Thun, Luzern, Zürich und auch schon nach Schaffhausen absolviere ich an einem Tag. Ich möchte nicht zu oft die Nachbarschaft fürs Katzenfüttern aufbieten. Abgesehen davon sterbe ich am liebsten in meinem Bett. Ihr seht, ich bin gar nicht ein reisefreudiger Pioniertyp.
Fazit zu meinem heutigen Leben: Andere hoffen auf das Paradies nach dem Tode, ich bin schon im Paradies.
Impression aus dem paradiesischen Park von Apremont-sur-Allier
(Bild: Catherine Beuret)
Liebe Leserinnen, lieber Leser, mit diesem Bericht verlasse ich den gastfreundlichen Blog und wünsche allen eine gute Zukunft.
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Und was machst Du so alleine im Ausland? So fragten Verwandte und Freunde. In meinem Leben war ich immer wieder [Weiterlesen …]
Zu allererst lernte ich im Charolais das Gesellschaftsleben der Engländer kennen. An Heilig Abend begab ich mich, festlich gekleidet, ins benachbarte Restaurant Montchappa zum Essen. Ich war, wie so oft, die Erste. [Weiterlesen …]
Am 15. Januar 2005, die Tinte auf dem Kaufvertrag ist kaum trocken, treffe ich meinen Architekten und seinen bauführenden Freund im noch unrenovierten Haus. [Weiterlesen …]
Gartenarbeit fand ich grässlich und Essen im Garten unangenehm. Niemand, am wenigsten ich selber, hielt es für möglich, dass ich [Weiterlesen …]
Allgemein ist bekannt, alte ledige Fräuleins hängen ihr Herz an Katzen. Ich war noch jung, als ich meine erste Katze anschaffte. Der versprach ich vor Jahren, [Weiterlesen …]
In meiner Region stehen keine öffentlichen Verkehrsmittel zur Verfügung. Man tut also gut daran, die [Weiterlesen …]
Nun wohne ich im Charolais, einer Gegend, welche von der Viehzucht lebt. Welcher Gourmet denkt da nicht an ein gutes Stück Charolais Fleisch. Es gibt hier [Weiterlesen …]
Jeder Schweizer weiss, am neuen Wohnort meldet man sich bei der Gemeinde an. Man gibt seine Geburtsurkunde [Weiterlesen …]
In der dritten August-Woche 2005 kann ich zügeln. Zu den Vorbereitungen gehört der rechtzeitige Kauf eines neuen Autos. Sechs Monate vor dem Umzug gekauft, gilt das Auto [Weiterlesen …]
Ein Haus zu finden ist das eine (siehe letzten Beitrag), es umzubauen eine andere Geschichte. Zuerst suche ich einen Architekten. [Weiterlesen …]
Mein zukünftiges Haus sollte Balkendecken, Tonplattenböden und Terrain für meine Katzen haben. Ich wollte ein schönes altes Haus. [Weiterlesen …]
Am 23.4.1945 erblickten mein Zwillingsbruder und ich das Licht der Welt. “Ladies first”, habe er gesagt. Ich weiss es besser: [Weiterlesen …]
Zurückblickend auf das erste Bressejahr kann ich ohne Beschönigung eine positive Bilanz ziehen. Die Auswanderung mit all seinen Vorbereitungen und späteren Formalitäten ist zwar nicht immer reibungslos verlaufen, [Weiterlesen …]
Wie die Katze kann man auch den Hund ab einem Alter von 6 Monaten kastrieren lassen. Für Berry wäre das ab Dezember gewesen, aber gerade während den Festtagen [Weiterlesen …]
Die Strasse, an der wir wohnen, endet neben dem Haus unseres Nachbars Daniel in einem Feld- und Waldweg. Unser Haus ist gerade das vorletzte an der Strasse, so dass die Autos, die vorbeifahren, uns weitgehend bekannt sind. Da gibt es dienstags und freitags [Weiterlesen …]
Berry hatte bereits in den ersten Tagen kurz mit der Hündin vom Nachbar Daniel Bekanntschaft gemacht, eine Jack Russel mit dem Namen Juquette. Richtige Freunde wurden sie einen Monat später. [Weiterlesen …]
Der Sommer ist wohl die schönste Jahreszeit. Die Natur zeigt sich in allen Farben und das Leben spielt sich fast ausschliesslich draussen ab. Aber auch die schönste Zeit hat ihre Tücken, [Weiterlesen …]
Der erste Sommer mit meinem “Biogarten” liegt nun hinter mir. Als Stadtmensch staunte ich immer wieder, was aus so kleinen Samenkörnern herauswachsen kann. [Weiterlesen …]
Berry (siehe letzten Beitrag) hatte sich bald eingelebt und wusste schnell, wo er Zuhause ist. Puschkas Tatzenhieben konnte er bereits geschickt ausweichen, [Weiterlesen …]
Ein Haus auf dem Land mit viel Umschwung, Pferden und Katzen. Was da noch fehlt, liegt auf der Hand: [Weiterlesen …]
An einem neuen Ort weiss man zu Beginn noch nicht genau, wo man was beziehen kann. Für den täglichen Bedarf ist hier im nahen Supermarkt gesorgt und Do-it-Yourself Artikel findet man in der “Bricolage”. [Weiterlesen …]
Nachdem ich meine “Carte Vitale” von der französischen Krankenkasse (CPAM) erhalten hatte, konnte ich mir meinen Hausarzt auswählen. Bei jedem Arztbesuch wird diese Carte Vitale verlangt. [Weiterlesen …]
Am 20. August 2008 war es dann so weit. Wir sassen gerade auf der Terrasse beim Nachtessen, als Puschka plötzlich unaufhörlich miaute [Weiterlesen …]