Markus Dietschy
  Seit 2001 als "Pendler" in Recife (BRA)

(408) Anziehende Gegensätze

Nach vielen Reisen in Südamerika und vor allem in Brasilien habe ich einen kleinen Einblick in diese Länder erhalten. Die Gegensätze könnten grösser nicht sein. Beispiele? Hier die Hochhäuser mit Wohnungen bis zu 600 m2, geschlossene Luxussiedlungen mit Häusern und Villen, alles rund um die Uhr bewacht. Nebenan vielmals gleich die Favelas, wo die Menschen täglich ums Ãœberleben kämpfen müssen. Keine Wohnung, keine Arbeit, kein Essen. Und dies in einem so reichen Land wie Brasilien, wo “Milch und Honig” im Ãœberfluss vorhanden sind. Dazu gehört auch eine bis heute relativ hohe Analphabetenrate. Man versucht aber, diese Sache zu verbessern. Staunen Sie aber nicht, wenn vor Ihnen am Bankschalter jemand mit dem Daumen “unterschreibt”.

Zwischen Ãœberfluss und Mangel

Auch die Natur zeigt Gegensätze. Vor allem, was das Wasser angeht: Da gibt es rund 8000 km Küsten, riesige Trockengebiete im Nordosten und das Amazonasbecken mit Wasser im Überfluss. Manaus am Rio Negro kann mit allen grossen Schiffen erreicht werden, obwohl es rund 1600 km vom Meer entfernt liegt!
Die Pflanzen- und Tierwelt ist in Brasilien einmalig und riesig. In Amazonien werden heute viele Medikamente aus Pflanzen hergestellt. Auch der Schamane darf beim Trend “zurück zur Natur” nicht fehlen.
Wie schon erwähnt hat Brasilien Reichtum im Überfluss. Fünf Prozent der Bevölkerung besitzen rund 90 Prozent. Das sagt ja schon viel! Nebenan dann die extreme Armut, die man sich in der Schweiz gar nicht vorstellen kann. Aber gerade diese Menschen sind manchmal unglaublich herzlich und würden oft das letzte Hemd einem Freund geben. Da könnten wir Schweizer noch viel lernen. Ich habe dies auf vielen Reisen immer wieder erlebt. Manche Brasilianer haben vielleicht nicht die Bildung und das Wissen von uns Europäern. Aber mit ihrem Herzen und dem Improvisationstalent machen sie vieles wett und sind darin weltweit Spitze!

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