(382) Tschüss Schweiz, Sawasdee Thailand
Sawadih kha (sagt Frau), Sawadih khap (sagt Mann). Verstanden? Mai pen rai! (macht nichts). Denn ich beginne meinen Bericht aus unserer neuen Heimat mit einer kurzen Spracherklärung.
Der Ton macht die Musik
Da die Thaisprache in verschiedenen Tonhöhen gesprochen wird, kann ein und dasselbe Wort verschiedene Bedeutungen haben. Das macht die Thaisprache für „Farang” (Ausländer) schwierig. Im Allgemeinen kommt man aber mit Englisch zurecht.
Ja, und was heisst jetzt eigentlich „Sawasdee kha (khrap)”? Nun, je nach dem, ob man kommt oder geht „Guten Tag” oder „Auf Wiedersehen”. Das waren denn auch meine ersten Thai-Wörter, die ich noch vor unserer Abreise aus der Schweiz gelernt habe.
Lebensabschnitt Thailand
Nach vielen Vorbereitungen, Kündigungen, Hausverkauf und Abschiednehmen starteten meine Frau Noi und ich am 21. Oktober 2006 in eine neue Heimat zu einem neuen Lebensabschnitt. Der Käpten der Thai Airway Flug TG 971 begrüsste seine Gäste wie immer freundlich und informativ. Nur eines war für uns an diesem Flug anders: Wir flogen diesmal nicht wie sonst immer in den Urlaub, sondern in unsere neue Heimat. Bei unserem letzten Urlaub in Thailand im November 2005 beschlossen meine Frau und ich, unseren Lebensabend in Thailand zu verbringen. Gesagt, getan! Nach längerem Suchen wurden wir in Hua Hin fündig. Wir kauften ein Stück Land und gaben den Bau „unserer Villa” in Auftrag.
Nun, fast ein Jahr später, war die Spannung auf diesem Flug für uns besonders gross.
„Wie sieht wohl unser Haus aus, wie der Garten?” Wurde auch sauber gearbeitet?” „Kommt der Container mit unserem Hausrat auch pünktlich an?” Es waren deren viele Fragen, die uns beschäftigten.
Kleine Hindernisse auf dem Weg zum Glück
Am 22. Oktober, frühmorgens um 6 Uhr wurden wir bereits am neuen Flughafen von Bangkok erwartet. Peung, eine Verwandte von Noi und ihr Verlobter brachten uns auf direktem Weg zu unserem Haus nach Hua Hin. Das war auch gut so, denn die Spannung stieg bei uns ins Unerträgliche. Umso grösser war die Freude, als wir zum ersten Mal unser neues Haus betraten. Der erste Eindruck war sehr positiv. Aber in den nächsten zwei bis drei Monaten kamen noch viele kleinere und grössere Mängel zum Vorschein. „No plomplem” wurden wir jedes Mal versichert. Ein Lächeln und ein Anruf und schon war der „Ausbesserer” zur Stelle!
Das grösste Problem war jedoch die Auslieferung des Containers mit unserem Hab und Gut. Und das war besonders ärgerlich, trafen doch unsere ersten Besucher aus der Schweiz noch vor dem Container ein! So mussten wir denn alle vier noch zusätzliche Nächte im Hotel verbringen. Doch nicht genug: Als wir an einem Montag endlich in unser Haus einziehen wollten, tauchte plötzlich eine Thailänderin auf mit einer wegweisenden Aussage: „An einem Montag möchtet ihr in euer neues Haus einziehen? Das dürft ihr auf keinen Fall tun, das bringt Unglück. In diesem Jahr ist der Donnerstag der richtige Tag!” belehrte sie uns. Ja, und wer will denn schon mit schlechten Voraussetzungen in ein neues Haus einziehen? Also Koffer wieder rauf und weitere Tage im Hotel verbringen, UFFFF! Aber jetzt wohnen wir schon über zwei Jahre in unserem Haus und sind erst noch glücklich.
Geht doch!
Und da war doch noch die Geschichte mit dem Container. Die Zollabfertigung wollte zuerst einmal meinen Pass haben. Aber wer sendet denn schon das Original? Schnell eine Kopie machen und weg ist sie. Falsch überlegt, die wollten wirklich das Original. Also nochmals zur Post und weg ist der Pass. Wer nun denkt, dass jetzt etwas passiert, sieht sich getäuscht. Nichts passiert! Wieder ein Telefonat zur Zollabfertigung. Schon kommt die nächste Ãœberraschung: „Sie müssen zuerst nach Bangkok kommen und 25000.- Bath Zollgebühren sowie zusätzliche Hafengebühren bezahlen”.
Da haben die aber die Rechnung ohne den Wirt (meine Frau) gemacht. Ein Anruf an die richtige Stelle und schon erhalten wir die freudige Nachricht, dass der Container inkl. Ablade-Team am nächsten Tag Hua Hin erreichen werde. Ohne Bezahlung versteht sich. Ich kann den Thais nicht böse sein. Jeder versucht halt auf seine Art zu Reichtum zu kommen.