Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(330) Berry wird kastriert

Wie die Katze kann man auch den Hund ab einem Alter von 6 Monaten kastrieren lassen. Für Berry wäre das ab Dezember gewesen, aber gerade während den Festtagen wollte ich ihm (und auch uns) dies nicht antun. Deshalb wurde der Eingriff auf Januar verschoben.

Wir haben uns für die Kastration entschieden, weil damit einerseits eine läufige Hündin bei Berry keinen Stress mehr auslösen wird und anderseits wollten wir ja keinen Zuchtrüden aus ihm machen.

Auf nüchternen Magen

Der Termin war schlussendlich Montag, der zweite Februar. Bereits am Sonntagabend durfte Berry nichts mehr essen und am Montagmorgen brachten wir ihn dann zum Tierarzt.
Während des Tages schaute ich immer wieder auf die Uhr und dachte an Berry: Ob er wohl seine Operation bereits hinter sich hatte, ob er vielleicht schon am Aufwachen war, ob er sich hoffentlich nicht zu alleine fühlte usw. Endlich war es 18 Uhr, und ich konnte wie abgemacht den Tierarzt anrufen. Ich war gespannt, ob alles gut gegangen war und wir Berry wieder abholen konnten. Und was war die Antwort? Berry wurde erst am Abend operiert, denn der Tierarzt, der ebenfalls Grosstiere (auch unsere Pferde) behandelt, war zuvor noch zu Notfällen gerufen worden. “Armer Berry“, dachte ich, “den ganzen Tag alleine und nichts zu essen”.

Am nächsten Morgen konnten wir ihn dann tatsächlich abholen. Ein bisschen verdattert und verstrubbelt, aber glücklich, uns zu sehen, kam er auf uns zu. Der Tierarzt gab uns Schmerztabletten für Berry mit und ihm zum Abschied noch eine Antischmerzspritze. Zudem überreichte er uns einen Plastiktrichter und zeigte uns, wie man ihn um Berrys Kopf montieren musste, damit er sich nicht die Operationswunde lecken konnte.

Zwölf Tage und Nächte mit Kragen

Den Trichter haben wir Berry nur mit Mühe anziehen können, denn er sträubte sich verständlicherweise dagegen. Tragen musste er das Plastikungetüm bis zur Entfernung der Fäden, was etwa 12 Tage bedeutete. Das Schlimmste für den bewegungsfreudigen Berry war der Leinenzwang, Tag und Nacht ohne Ausnahme.

Eine Lösung mussten wir auch für die Nacht finden. Normalerweise schläft Berry draussen, aber das Wetter war vor allem die erste Nacht nach seiner Operation unangenehm nass und stürmisch. Wir nahmen ihn deshalb ins Haus, wobei ich mich wieder in die Anfangszeit mit Berry zurückversetzt fühlte: nachts dreimal aus dem Bett, weil Berry musste. Auch als er ein paar Tage später wieder draussen schlafen konnte, weil das Wetter sich beruhigt hatte, weckte er mich durch klopfen an das Schlafzimmerfenster, wenn er Drang hatte. Er war ja festgebunden.

Unsere Katzen kamen jedes Mal, als ich mit Berry spazieren ging, zum Trösten und zur Ablenkung mit. Er wurde überhaupt von ihnen umsorgt. So hielt Puschka Wache, wenn Berry am Fressen war und seine Umgebung nicht wahrnehmen konnte.

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Puschka passt auf, während Berry mit seiner Krause
zu fressen versucht (Bild: Ingrid Stocker Spitzers).

Endlich waren die 12 Tage vorbei und die Fäden konnten gezogen werden. Ich freute mich schon sehr darauf, ihn somit von seinem Plastiktrichter befreien zu können. Leider hatte ich mich zu früh gefreut. Wir mussten noch 2 Tage länger ausharren, denn durch die Entfernung der Fäden fing die Wunde wieder etwas an zu bluten.

Aber auch diese Zeit haben wir überstanden und jetzt springt Berry wieder ohne Trichter und Leine fröhlich umher und ist so lebenslustig wie eh und je.

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Berry gestern: Wieder befreit von Kragen und Leine auf den Weiden in der Bresse (Bild: Ingrid Stocker Spitzers)

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Kommentare

  1. Catehrine Beuret

    01.03.2009 21:07

    Euer Berry tut mir schon sehr Leid. In “meiner ” Tierklinik wird geklebt. Ein rundum Verband klebt bissfest am Tier. So kann der Kragen vermieden werden. So hatte sie mir auch meine erste Katze verpackt. Da war ich sehr schockiert, denn der Verband klebte schon sehr stark,. Jetzt habe ich ein Abkommen, alle weiteren Tiere kriegen nur noch einen kleinen Kleber, dafür sind sie unter meiner Aufsicht. Ich war nämlich vor 10 Tagen mit meiner kleinen Katze ebenfalls zum Kastrieren. Am Dienstag gehen wir nun zur Nachkontolle.

    Gratuliere, das Foto ist sehr gut . Herzliche Grüsse

  2. Ingrid Stocker

    04.03.2009 17:58

    Liebe Frau Beuret
    Ich wusste gar nicht, dass Katzen auch vom lecken an der Wunde abgehalten werden müssen. Unsere Puschka hatte nach der Operation gar nichts um die Wunde zu schützen. Sie hatte sogar noch ihre Jungen, die Muttermilch tranken.
    Alles ist prima verheilt ohne Komplikationen. Jede Tierklinik hat wohl ihre eigene Methode.
    Ich muss jetzt auch für Petzi einen Termin für die Kastration vereinbaren.
    Liebe Grüsse
    Ingrid Stocker