(319) Das Bresse-Leben, ein Jahr danach
Wie die Zeit vergeht! Vor gut einem Jahr war ich mitten im Umzug von der Schweiz nach Frankreich. Die ganzen Vorbereitungen und die ersten Erlebnisse in der neuen Heimat habe ich in meinen Beiträgen im Februar 2008 beschrieben.
Gefunden: Neues Zuhause
Jetzt, ein Jahr später, ist es für mich unbestritten, dass mein Zuhause hier in der Bresse ist. Ich habe mich gut eingelebt und meinen täglichen Rythmus, den (fast) jeder Mensch braucht, gefunden. Dieser sieht am Morgen wie folgt aus: aufwachen bei den ersten Licht- bzw. Sonnenstrahlen, Tiere füttern, in Ruhe frühstücken und ein gemütlicher Morgenspaziergang auf dem Lande. Ach wie schön es ist, pensioniert zu sein!
Die französische Sprache beherrsche ich leider noch nicht so wie ich möchte, denn die meisten Leute, die wir kennen gelernt haben, sprechen Deutsch. Zum Glück sind alle unsere Nachbarn Franzosen, so dass ich doch noch täglich mit der Landessprache konfrontiert werde. Die markantesten Wörter, die ich bisher gelernt habe, sind “impeccable” (einwandfrei) und “penible” (mühsam), denn die werden relativ viel benutzt. Ausserdem habe ich viele Wörter in Bezug auf Gartengemüse gelernt, einerseits weil ich im Frühling die verschiedenen Samen und Setzlinge kaufen ging und anderseits, weil der Garten auch immer wieder ein Gesprächsthema mit den Nachbarn ist.
Gesucht: Anhänger für den Amtsschimmel
Die Formalitäten, die bei der Immigration erledigt werden mussten, sind alle abgeschlossen ausser dem Austausch meines schweizerischen Führerausweises gegen einen französischen. Wenn dieser nicht innerhalb eines Jahres nach der Immigration stattfindet, muss eine Fahrprüfung gemacht werden.
Im August 2008 habe ich die nötigen Formulare ausgefüllt und der betreffenden Instanz zugeschickt, inkl. Schweizer Führerausweis und Passfotos.
Die erste Reaktion war, dass man zusätzlich eine Bestätigung meines Wohnsitzes von der Gemeinde benötigte, die ich dann umgehend sandte.
Die zweite Reaktion bezog sich auf die Berechtigung ein Auto inkl. Anhänger mit einer Last über 500 kg zu fahren. Dafür muss man sich in Frankreich von einem unabhängigen Arzt untersuchen lassen. Da ein Pferdeanhänger mit Inhalt sicher über 500 kg ist, habe ich das gemacht.
Mitte Oktober bekam ich eine Bestätigung meiner Anfrage und seitdem fahre ich mit dieser Bestätigung und einer Kopie meines Schweizer Führerausweises umher. Ich hoffe, dass ich irgendwann in diesem Jahr meinen französischen Führerausweis bekommen werde, denn eigentlich ist die Bestätigung nur zwei Monate gültig.
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Weiterführende Links
Erste Stafette von Ingrid Stocker Spitzers, Februar 2008