(259) Auswandern in die Schweiz
Geboren wurde ich in Argentinien, als zweiter Sohn eines schweizer Vaters und einer deutschen Mutter. Nach dem Abitur an der Deutschen Schule Villa Ballester in Buenos Aires arbeitete ich zwei Jahre als Hochzeitsfotograf und als Fotolaborant. Hauptkunden waren die Schickeria und Bekannte. Dann kam die Militärdiktatur, welche das Land in eine Krise riss.  Meine Eltern zogen in eine andere Provinz und ich musste mich von der Hand in den Mund lebend alleine durchschlagen. Mein Bruder war schon in Zürich und studierte an der ETH. Mein Wunsch, Fotograf zu werden wurde immer stärker, also bewarb ich mich an verschiedene Schulen in Deutschland und in der Schweiz, aber alles war unbezahlbar.
Als Matrose der Linie “Hamburg Süd” in die Schweiz
Da fasste ich einen spontanen Entschluss und heuerte mich bei der Schiffslinie Hamburg Süd als Matrose an. Auf der “Cap San Diego” hatte ich Glück und so machte ich mich 1971 mit 200 CHF in der Tasche auf grosse Fahrt.
Mein Stuttgarter Opa suchte mich nach der Ankunft in Deutschland. Obwohl wir uns vorher nie begegnet waren, fand er mich anhand eines Fotos. Später holten mich mein Bruder und seine Frau nach Zürich. Dort kam ich in der Hochkonjunktur an. Dank Pro Juventute bekam ich einen Vorschuss, ein Zimmer bei einer Schlummermutter, und nach 2 Tagen hatte ich eine Arbeit als Fotolaborant.
Fotografenkarriere wie im Bilderbuch
Danach ging alles wie im Bilderbuch weiter. Ich fand eine Lehrstelle als Fotograf. Dank der Matura besuchte ich nur die Berufsfächer. Es folgten Lehrabschluss, Meisterprüfung, Leitung eines Fotostudios und immer mehr Aufträge als Fotoreporter bei einem grossen Verlag in Zürich. Reisen durch ganz Europa, China, Australien und Afrika.
Ich wurde älter und auch immer teurer. Dann kam der Hammer: Man wolle mit mir in Zukunft auf freier Basis und natürlich zu anderen Preisen weiterarbeiten - sozusagen eine Kündigung durch die Blume. Ich packte die Gelegenheit, in die Dokumentationsabteilung der gleichen Firma zu wechseln, beim Schopf. Rückblickend hatte ich damit zwar meine familiäre Verantwortung übernommen, es waren aber gleichzeitig die langweiligsten Jahre meines Lebens - Tag für Tag der gleiche Trott. Dann 2007 der grosse Knall: Die Abteilung wird aus Umstrukturierungsgründen geschlossen. Ein trauriger Abgang nach beinahe 40 Jahren in der gleichen Firma.
Frühpensionierung und Auswandern als Lösung
Mit 58 Jahren arbeitslos und ohne Chance in Europa reifte der Gedanke zum Auswandern. Eigentlich müsste ich ja von einer Rückwanderung sprechen! Die Frühpensionierung hat eine kleinere Rente zur Folge. In der Schweiz müssten wir auf zu vieles verzichten - dafür habe ich nicht 40 Jahre gekrampft. Auch für meine jetzige Frau - wir haben uns übrigens vor 17 Jahren auf einem Flug von Buenos Aires nach Zürich kennen gelernt - drängte sich eine Veränderung auf. Die Arbeit als Krankenschwester in Pflegeheimen belastete ihren Rücken zu sehr.
Was nun? Kaum zu glauben: Wir fanden in Weggis, Schiffsanlegestelle, (wow, sehr international!) ein Reisebüro, welches Frachtschiffreisen im Angebot hatte. Sofort stach mir in die Augen: “Hamburg Süd”, Containerschiff “Monte Sarmiento”.
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26.10.2008 10:09
Lieber Ueli Bugmann,
wie ist doch Ihr Lebensbericht spannend. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Auf Bald!
Herzlich Catherine Beuret
27.10.2008 16:47
Gibts noch ne fortsetzung
29.10.2008 18:57
Danke für Eure Kommentare es gibt noch forsetzung
bis bald Ueli und Miriam
15.12.2008 12:37
Hola Miariam y Uelli…muy interesante su historia, ojalà podamos ir a visitarlos despues q nos casamos y se normalicen los gastos. Adrian les manda muchos saludos, les quiere conocer, pq les hablo mucho de ustedes. los quiero mucho y los extraño…un besote
29.12.2008 19:56
Lieber Ueli, liebe Miriam, kannst Du Dich an mich erinnern? Wir haben eine turbulente Zeit mit Nelly Schoch verbracht. Schick mir doch ein Mail an meine Adresse damit wir Erinnerungen austauschen können… Liebe Grüsse Monika
26.08.2009 20:57
Lieber Ueli Bugmann!
Manchmal schelmisch schmunzelnd habe ich über Euere Erlebnisse und Erfahrungen in Argentinien gelesen. Vieles kommt mir doch sehr bekannt vor…
Wir sind im 2005 nach Mendoza ausgewandert. Guckt Euch doch mal unsere Homepage “www.nohau.ch” an, wenn Ihr Zeit findet. Würden uns über ein Mail sehr freuen!
Viele Liebe Grüsse und auf baldige Fortsetzung! Noelle y Hausi Wittwer
18.04.2011 21:06
Auswandern sollte gut geplant sein. Aber zuerst sollte Mann sich die fragen stellen warum will ich nicht mehr in mein eigenes Land leben. 1. Hat Mann sich über schuldet und will weglaufen? 2. Du findest hier keine Arbeit um hier leben zu können. 3. Du hast ein gewisses alter erreicht und möchte noch einmal was ganz anders erleben. Nach dem Motto andere Länder und andere Sitten.
17.11.2011 12:12
Ist doch interessant, wie sich im Rückblick eins ins andere fügt und zu guter Letzt in ein Happy End mündet.