(227) Auswandererblog am Blogcamp 3.0
Von zwei Auswandererblogs ist am diesjährigen Schweizer Blogcamp die Rede: Vom Stafettenblog hier und vom Auswandererblog von Ruedi Baumann - seines Zeichens Ex-Nationalrat, Ex-Präsident der Grünen Partei Schweiz und heute Biobauer in der Gascogne in Frankreich. Er hatte Bundesrat Moritz Leuenberger dazu angeregt, zum ersten und bisher einzigen Schweizer Blogminister zu werden.
Der Blogminister himself
Für die meisten überraschend taucht Moritz Leuenberger letzten Freitag gleich persönlich am Blogcamp im Zürcher Technopark auf. Diskret eskortiert erzählt er im relativ kleinen Kreis munter und locker über seine Erfahrungen mit diesem Medium (siehe auch NZZ-Beitrag von Nico Luchsinger). Ungezwungen macht Leuenberger beim Fotoprojekt von Nadia Schweizer mit und fotografiert sich wie alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer selber. Ein echter “Bundesrat zum Anfassen”.
113: Webonomy, ohne Nr.: die Fotografin Nadia Schweizer,
130: Pensioniert im Ausland. (Auslöser: Reto Stuber);
43: Medienlese, 66: Moritzleuenberger, 65: Leumund
(Am Drücker: Moritz Leuenbeger)
Die Unkonferenz
Selbstorganisation - das Prinzip der Barcamp-”Unkonferenz”
Während vier Zeitfenstern à 45 Minuten können in fünf Sälen und Räumen des Technoparks die Bloggerinnen und Blogger ein Thema zur Diskussion stellen. Wenige Minuten nach Eröffnung sind alle Zeitfenster besetzt (das Prinzip Barcamp habe ich früher in meinem Bericht über das Blogcamp 2.0 kurz vorgestellt). Da ich eine Präsentation lieber sofort als nach langem Warten durchführe, bin ich glücklich, ein frühes Zeitfenster ergattert zu haben.
Präsentation von “Pensioniert im Ausland” am Blogcamp
Zwischen 10:45 und 11:30 Uhr stelle ich das Konzept und die Erfahrungen mit dem weltweit ersten Stafettenblog vor. Die Idee ist ja ganz aus der Altersarbeit entstanden. Meine These lautet, dass sich das Konzept ohne weiteres auch auf andere Gebiete übertragen lassen müsste. Die Anwesenden stimmen dem voll zu. Ganz besonders freut mich, dass sich “Yoda” für den Stafettenblog interessiert. Er ist - ohne jemandem zu nahe treten zu wollen - meiner Meinung nach einer der bemerkenswertesten Schweizer Blogger. Er regt mich dazu an, im Stafettenblog zusätzlich die Möglichkeit anzubieten, Ton- und Videodokumente abzulegen, sei es zur Ergänzung von Texten oder sei es als Option für Auswanderer, die zwar berichten möchten, dies aus welchen Gründen auch immer schriftlich nicht können oder wollen.
Anhängsel des Tags der Informatik
Im Gegensatz zum letzten Treffen ist die Ausgabe Nr. 3 mehr oder weniger integriert in eine Riesen-Veranstaltung rund um die Informatik. Dort treffe ich nicht ganz überraschend meinen Cousin, Hansruedi Küttel. Am Informatik-Berufsbildungsstand SwissICT, dem grössten ICT-Branchenverband der Schweiz, versucht er gerade, angehende Lehrlingen von einem Berufsleben am Monitor zu überzeugen. Warum ich das erzähle? Das hat zwei Gründe. Einerseits war es Hansruedi, der mir den Kontakt zur aktuellen Bloggerin Hildegard-Maria Bertschy vermittelt hat - auf diesem Weg ein herzliches Dankeschön! - und andererseits bereitet er sich zusammen mit seiner Frau Madeleine intensiv auf die Auswanderung nach Frankreich vor. Wir können uns also jetzt schon auf Berichte aus dem Périgord freuen, sobald der Umzug vorüber ist.
Angehender Lehrling im Gespräch mit Hansruedi Küttel
(Bilder: Richard Züsli)
Weiterführende Links zu Berichten über das Blogcamp 3.0
Bericht auf der Homepage des Departements
NZZ-Beitrag über das Blogcamp 3.0
Yoda zum Stafettenblog-Konzept
Fotoprojekt von Nadia Schweizer
Video von Stupidschappi mit Kurzinterview
Blogcamp 3.0
Erwähnte Blogs
Blog von Moritz Leuenberger
Auswandererblog von Ruedi Baumann
Blog “150 Worte” von Nico Luchsinger
Blog “Webonomy” von Reto Stuber
Blog “Medienlese” von Ronnie Grob
Blog “Leumund” von Christian Leu
Blog “Yoda” von Roman Hanhart
31.08.2008 10:21
Lieber Herr Züsli,
vielen Dank für den Link zum Auswandererblog von Ruedi Baumann. Da kommt man wirklich ins Schwärmen. Auch vielen Dank für diesen Blog, welcher eine echte Lebenshilfe darstellt.
Freundliche Grüsse aus dem Charolais.
Catherine Beuret
31.08.2008 16:05
Hola estimado senor Züsli,
ja, da kann ich mich Catherine Beuret nur anschliessen, es macht wirklich Spass, die Meinungen und Erfahrungen der Auslandschweizer in die eigene Stube zu holen. Dafür möchte ich Ihnen, aber auch allen Schreibenden herzlich danken. Trotz meiner Schneckenverbindung hier, lese ich sämtliche Blogs.
Muchos saludos de Peru
Beat Keller
01.09.2008 14:10
Hallo Richard
Vor lauter herrje mit dem Herr Bundesrat haben wir dann doch nicht gesprochen. Ich werde mich aber sicher noch melden. Vielen Dank auch für den Link zum Auswandererblog. Hat mich nämlich wundergenommen wer das ist.
Freundliche Grüsse
Christian
03.09.2008 21:16
Hallo Richard
Deinen Bericht kann ich nicht ganz unwidersprochen lassen: Der Beruf Informatiker bedeutet nicht “Berufsleben am Monitor”. Vermutlich bist du ebenso viel am Monitor wie mancher Informatiker. Ich muss in der Regel die Jungs auch nicht “überzeugen”, muss ihnen aber oft erläutern, dass “gerne am PC arbeiten” nichts mit Informatiker zu tun hat, und dass nicht Mathe die wichtigste und einzige Voraussetzung ist. Wir suchen vielseitig interessierte, kommunikative und sprachgewandte junge Leute, die sich NICHT hinter dem Bildschirm verstecken wollen.
Bis bald wieder einmal!
Grüsse
Hansruedi
07.09.2008 13:31
@Catherine Beuret und @Beat Keller: Danke für diese positiven Rückmeldungen, die ich hiermit direkt an die Autorinnen und Autoren weiterleite!
@Hansruedi: Mit Recht nimmst du die Informatiker vor meiner saloppen Umschreibung in Schutz. Ich bin der Meinung, dass dieser Beruf gerade deshalb anspruchsvoll ist, weil in ihm widersprüchliche Fähigkeiten wie z.B. logisches Denken und soziale Kompetenz gleichzeitig gefordert sind.