(203) Was tun sie, nachdem sie ‘Guten Tag’ gesagt haben…
In meinem letzten Beitrag versuche ich, Einblick in unsern Tagesablauf zu geben, wie Frau Beuret in ihrem Kommentar vom 15.07.08 angeregt hat. Er lässt sich aber kaum in ein Schema pressen. Nur selten wissen wir, was wir anderntags unternehmen werden; eigentlich nur, wenn es gilt, zu einem festen Zeitpunkt irgendwo zu sein, oder wenn ein Grosseinkauf getätigt werden will. Auch Strandwanderungen verlangen Planung, denn je früher am Morgen desto eindrücklicher. Da wandern die unterschiedlichsten Vögel im Schlick und suchen nach vom Meer während der Nacht angeschwemmter Nahrung. Sonst stehe ich erst zwischen 07.30 und 08.00 auf und frühstücke, während Fred schon längst gegessen und bereits seine Blumen und Kräuter begutachtet und gegossen hat.
Spontane Kontaktpflege bei Zeitschriftentausch und Einkauf
Hin und wieder einen Schwatz oder gar eine gemeinsame Kaffeerunde mit unserer Nachbarin heisst auch Austausch von Nachrichten aus der Schweiz/von gemeinsamen Bekannten. Ebenso wechseln Zeitschriften und Bücher zum Zweitleser. Wir freuen uns auch, unsern spanischen Nachbarn zu treffen, wenn er seinen so wohl erzogenen und freundlichen Boxer ausführt. Eigentlich gehen wir täglich Kleinigkeiten einkaufen, was uns Gelegenheit für einen Quartierrundgang bietet. Dabei darf der Halt bei unserem Lieblingscafé nicht fehlen. Dort wird zu Capuccino oder Fruchtsaft Zeitung gelesen und mit andern Gästen diskutiert. Ab und an werden auch entferntere Shoppingcenters besucht, je nach Einkaufsliste. Besonders jetzt zu Ausverkaufszeiten vergeht dort mit den verschiedensten Modegeschäften die Zeit im Nu.
Den Lieblingslokalen einen Besuch abstatten
An den meisten Orten haben wir ein Lieblingslokal, dem einen Besuch abzustatten beinahe Ehrensache ist. Besonders am Putztag verzichtet Fred aufs Kochen, und wir lassen es uns bei ‚unserem’ Chinesen, bei Oma Cathi oder dem Münchner schmecken. Wenn wir uns am Mittwoch oder Samstag ausnahmsweise wieder mal auf den Markt verirren, verpflegen wir uns bei der ‚gläsernen Metzgerei’ - wie auf dem Jahrmarkt - mit einer Grillbratwurst. Fahren wir aber, wie heute, in die Berge und landen in Puerto de Mogán, nehmen wir den Rest des Weges erst nach dem Genuss einer köstlichen Crêpe mit Glacé in einer echt italienischen Eisdiele unter die Räder. Unser absoluter Liebling ist aber ein sehr gepflegtes Restaurant mit Terrasse direkt am Meer in Patalavaca, wo wir nicht nur mit Bekannten vorwiegend am Abend einkehren, weil wir wissen, dass die Küche alle Gäste zu begeistern weiss.
Auf den verschiedenen Routen, die wir in beiden Richtungen befahren, entdecken wir immer wieder Neues. So ist jeder Ausflug ein besonderes Erlebnis. Sind Sie schon mal einer Ziegenherde begegnet, die alleine den Berg runterkommt, am Strassenrand, wie von Geisterhand gebremst, anhält, um ankommende Autos passieren zu lassen, und erst dann in Richtung Stall weiterhüpft?
Ausflüge an den Strand gehören dazu, E-Mails auch
Wollen wir baden, fahren wir nach Amadores. Soll ein ganzer Tag am Strand verbracht werden, kommen selbstverständlich die eigenen Liegen mit Auflagen samt Sonnenschirmen und die Kühlbox mit leckeren Broten und Getränken mit. Auch interessante Lektüre darf nicht fehlen. Jedes Kreuzworträtsel reizt. Häufig fahren wir aber erst nach vier Uhr dorthin, schwimmen unsere Strecken, lassen uns von der Sonne trocknen und kehren dann zurück - rechtzeitig zum TV-Abendprogramm, das um 19.15 Uhr Ortszeit startet. Nicht zu vergessen die Stunden, die wir am PC verbringen: E-Mails mit lieben Bekannten austauschen, Nachrichten lesen usw.
Kultur satt
Gegenwärtig findet das 13. Internationale Theater- und Tanzfestival in Las Palmas statt - Vorstellungen jeweils erst um 22.00 Uhr im Freien. Ein vielseitiges Programm, das natürlich auch zu Besuchen reizt. Es wird sicher nicht langweilig, auch nachdem ich jetzt den Stafettenstab mit meinen allerbesten Wünschen und herzlichsten Grüssen weitergereicht habe.
24.07.2008 11:41
Liebe Frau Steinruck, ganz herzlichen Dank für den Einblick in Ihr privates Leben. “Zeitschriftentausch” und “morgendlicher Rundgang mit Schwatz”; ich sehe, Sie haben sich auf ähnliche Weise wie ich , an einem neuen Ort integriert. Weiterhin viel Lebensfreude wünscht Catherine Beuret