Jürg Hasler
  1998 nach Phuket (THA) augewandert

(177) Bilanz: Mach es wie die Sonnenuhr…

…und zähl die heitern Stunden nur. Auswandern nach Thailand - Flop oder Top? Wie fast immer im Leben, gibt es nicht nur weiss oder schwarz. Bis heute bereue ich nicht, nach Thailand ausgewandert zu sein. Das schöne, warme Wetter, die Natur, die Lebensqualität und die günstigen Kosten entschädigen für viel Unerfreuliches und Ärger.

Thailand - what else?

Oder anders ausgedrückt: Ich habe bisher noch nichts Besseres gefunden. Wenn ich die Schweizer Zeitungen lese, hält sich mein Heimweh doch sehr in Grenzen. Die Probleme mit Ausländern, das unerfreuliche politische Klima, das wechselhafte, zu oft unfreundliche Wetter und die hohen Preise drücken das Zünglein an der Waage zu Gunsten von Thailand, resp. Phuket hinunter. Mit den anderen Expats hier hoffe ich, dass es keine allzu unangenehmen Änderungen in unserem Umfeld gibt.

Ein Land der vielen vertanen Möglichkeiten

Schade nur das Thailand sich nicht recht weiter entwickelt. Neues wird - ausser es dient der eigenen Bequemlichkeit - nur widerstrebend aufgegriffen. Es gibt auch kaum eine nennenswerte Forschung, keine Nobelpreisträger. Haben Sie schon einmal von einem international bekannten thailändischen Musiker oder Schriftsteller gehört? Die Crevetten- Zucht ist wegen Chemieskandalen nach Bangladesh und Vietnam gezogen. Das 70 Millionen (!) Volk hat beispielsweise auch nie eigene Autos oder Motorräder entwickelt. Alles sind Lizenzproduktionen von Japan. Wenn ich im Supermarkt auf den Produktpackungen die Hersteller lese, sind das ausländische Firmen oder bestenfalls Firmen, die Thai-Chinesen gehören. Sieht man Thai News, so kann täglich jede Handlung der Königsfamilie im Detail verfolgt werden. Internationale Ereignisse werden höchstens am Rande erwähnt und auch nur dann, wenn sie wirklich gravierend sind. Deshalb wissen die meisten Thais über das Ausland auch kaum etwas. Auf die Dauer reichen aber die Reisproduktion und der von frühester Kindheit eingebläute Nationalstolz kaum, um international bestehen zu können. Sogar meine Freundin sieht als Thai für das Land keine gute Zukunft. Die umliegenden Länder wie Vietnam, Laos und Kambodscha holen massiv auf und überrunden Thailand schon teilweise. Schade um die vielen vertanen Möglichkeiten, die vorhanden wären.

Thailand-Blog-Stafette: ein Rückblick auf zehn Jahre Erfahrung

Hiermit beende ich meine Berichte von Phuket. Gerne habe ich diese Blogs geschrieben, und ich hoffe, dass die eine oder andere Information zukünftigen Expats von Nutzen sein wird. Für mich war es auch ein Rückblick über die letzten zehn Jahre, der überraschend viele erfreuliche Erinnerungen zutage förderte. Leicht vergisst man nicht nur das Negative, sondern manchmal halt auch das Positive.

Ich danke den Blogleserinnen und -lesern für ihr Interesse und übergebe an Reinhard H. Ringger in Italien.

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Kommentare

  1. Catherine Beuret

    16.06.2008 5:45

    Lieber Herr Hasler,
    sehr gerne habe ich Ihre Berichte gelesen. Sie haben auf interessante Weise die verschiedenen Aspekte eines Lebens in Thailand ausgeleuchtet. Ich wünsche Ihnen auf dem weiteren Weg alles Gute. Herzlich Grüse von Catherine Beuret, aus dem Charolais (France)

  2. Ingrid Stocker

    16.06.2008 12:58

    Lieber Herr Hasler
    Da kann ich mich bei Frau Beuret anschliessen. Ihre Berichte waren wirklich sehr interessant und schilderten die positiven sowie die negativen Seiten eines Lebens in Thailand. Fakt ist, dass Sie wegen der Auswanderung vieles erlebt und kennengelernt haben. Das macht das Leben halt spannend.
    Ich wünsche Ihnen weiter alles Gute und viel Glück beim Bau des neuen Hauses
    herzliche Grüsse
    Ingrid Stocker, Bresse, France

  3. Peter Weber

    24.09.2008 5:09

    Sehr geehrter Herr Hasler
    Beeindruckend was Sie alles wiedergeben. Also ich bin seit 2 Jahren in Acapulco (Mexiko) als Pendler. Ich mietete jedes Jahr für 6-8 Monate eine möblierte Wohnung. Jetzt sind aber die Lebenskosten in Mexiko in den letzten 2 Jahren um mindestens 30 % gestiegen. Jetzt werde ich im Januar 2009 den Standort Mexiko aufgeben und möchte nach Phuket uebersiedeln. Hauptsächlich da es wie ich gehört habe immer noch billiger ist. Ich möchte dort zuerst so 2 Monate bleiben. Was können Sie mir da empfehlen, eine Wohnung zu mieten oder im Hotel zu leben ? Vielleicht kennen Sie ja jemand der Wohnungen vermietet. Also ich bin alleine und benötige keine grosse Wohnung. Können sie mir auch die Adresse oder Mailverbindung vom Swiss Club in Phuket mitteilen.
    Freundliche Grüsse
    Peter Weber

  4. Jürg Hasler

    27.09.2008 15:28

    Lieber Herr Weber,
    Phuket ist beliebt und deshalb teurer als z.B. Bangkok, Patthaya oder Krabi. Man bekommt aber immer noch ein einfaches Essen für 3.- bis 6.- CHF. Nützliche Infos finden sie auch bei http://www.phuketgazette.com/.
    Ideal wäre, wenn sie die vorgesehenen 2 Monate in der Low season (Mai bis November) hier verbringen würden. Dann sind Unterkünfte problemlos zu finden. In der Hochsaison (Dezember bis April) sind die Preise 2 - 4 Mal höher. Dann ist es schwierig hier zu buchen und die Vermieter möchten möglichst eine lange Mietdauer. In der low season könnten sie sich auch nur für einige Tage irgendwo einmieten. Falls sie in der high season kommen, wäre m.E. eine Vorausbuchung mit dem Flug für 1-2 Wochen sinnvoll.
    Suchen Sie Aktivitäten, Betrieb, Bars. Rummel (z.B. Patong Beach) oder eher Ruhe (Rawai)? Wobei Ruhe hier relativ ist wie sie vielleicht aus meinen Blogs entnehmen konnten.
    Einmal auf Phuket können sie ein Moped oder Auto mieten und auf Erkundungstour gehen. Kurzfristig findet sich dann immer etwas. Wohnungen gibt es erst in jüngster Zeit und nur wenige zu mieten. Meist mietet man einen Bungalow. Entweder in einem Resort oder von Privaten. Die Kontaktadresse zum Swiss Club versuche ich noch herauszufinden.
    Wünsche ihnen noch eine gute Zeit in Mexiko und einen erfolgreichen Testbesuch in Phuket.
    J. Hasler

  5. Gabriela Graf

    26.09.2009 9:24

    Mein Schwiegervater wird in Oktober nach Phuket reisen, mit der Absicht dorthin auszuwandern
    Er kennt niemand dort, spricht nicht English und sicher kein Thai. Es wäre bestimmt einfacher für ihn, wenn er Kontakt mit Schweizer hat.
    Kennen Sie einen Schweizerverein, der in Phuket aktiv ist?
    Vielen Dank im Voraus
    Gabriela Graf