Jürg Hasler
  1998 nach Phuket (THA) augewandert

(166) Einkaufen auf Phuket

Kurt hat im Januar schon auf die guten Einkaufsmöglichkeiten hingewiesen. Die meisten Thais, die ich kenne, sind keine grossen Vorausplaner. Weder bei den Nahrungsmitteln noch bei anderen Sachen. Dass es jeden Tag alle paar Kilometer einen Markt gibt, welcher direkt von Bauern oder Händlern betrieben wird, ist vermutlich eine Folge davon.

Gemüsemärkte, Minimärkte und Grossmärkte buhlen um Käufer

Diese Märkte vermehren sich immer noch, und dies, obwohl die Konkurrenz von Grossmärkten wie Tesco Lotus, Carrefour und BigC gross ist. Über Minimärkte, meist Familienbetriebe, stolpert man alle paar Meter und Hardware-Shops (ähnlich unseren Eisenwarenhandlungen, aber mit Sand, Zement, Sanitär- und Elektrorohren und Zubehör) gibt es an jeder Ecke. Im Gegensatz zu Bangkok hatte Phuket den Bau von Shopping-Centern ursprünglich etwas verschlafen. Nun werden sie aber Schlag auf Schlag eröffnet. Jede Art Möbel, Lampen, Geschirr, Dekorationen, Bauzubehör usw. sind nebst Lebensmitteln und Kleidern zu finden.

An 364 Tagen im Jahr geöffnet

Und dies mit Öffnungszeiten von morgends 9 bis abends 10 Uhr, 7 Tage die Woche. Nur am chinesischen Neujahr ist für einen Tag geschlossen. Es gab sogar eine Zeit, da waren Lotus und andere Läden 24 Stunden geöffnet. Das hat aber offenbar nicht rentiert. Die Preise sind für fast alles viel günstiger als in der Schweiz, mit Ausnahme von Importwaren. Hero- und Mövenpick-Konfituren, Emmentaler, Tilsiter, Birchermüesli, Lindt Schokoladen, Kambly Biscuits und anderes sind an vielen Orten zu finden. Ausgewanderte Deutsche und Schweizer versorgen uns mit Cervelats, Kalbs- Bratwürsten, Schwarzwälder- und Zuger-Kirschtorten, Gipfeli, Zöpfen, Wähen und vielen anderen Heimwehprodukten.

“Züri Gschnätzlets” für weniger als ein Café Crème

Nebst den üblichen Thai-Restaurants, in denen man nach wie vor preiswert isst, offerieren unzählige Restaurants ausländische Spezialitäten. “Züri Gschnätzlets” (Poulet oder Schwein) mit Rösti und Salat gibts an verschiedenen Orten, in einem Restaurant inkl. freundlicher Bedienung sogar für nur 99 Baht, etwa CHF 2.90. Natürlich sind auch Pizza Hut, KFC, McDonalds, Starbucks usw. massiv vertreten. Essen kann meist von 10 Uhr morgens bis 10 Uhr abends bestellt werden. Es gibt auch hier Proteste der Kleinhändler gegen die sich vermehrenden Supermärkte. Allerdings sieht man dann die gleichen Kleinladenbetreiber mit zwei, drei oder vier Einkaufswagen im Supermarkt beim Einkaufen für die eigenen Läden. Deren Preise liegen anscheinend immer noch unter denen der traditionellen Zwischenhändler.

Ladenöffnungszeiten sind hier kein Thema

Das Personal in den Läden ist sich an unregelmässige Arbeitszeiten gewöhnt, und man hört kaum Reklamationen darüber. Sechs-Tage-Woche mit 8 Std. pro Tag sind normal. Überzeit wird mit Zuschlag bezahlt. Da die Läden 7 Tage die Woche offen sind, findet jedermann Zeit für Einkäufe. Auch muss das gesellschaftliche Leben nicht auf Samstag / Sonntag komprimiert werden. Wenn ich über die endlosen Querelen zum Thema Laden-Öffnungszeiten in der Schweiz lese, bekomme ich manchmal Lust, den Hardlinern einen Studienaufenthalt in Thailand oder in einem anderen asiatischen Land zu empfehlen. Mehr darüber morgen.

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Weiterführende Links
Beitrag “No Ploblem in Phuket” vom Januar
Tesco Lotus
Carrefour
BigC
Rezept “Züri Gschnätzlets”