(128) Knochenarbeit im Winter
Ende Dezember. Der Regen lässt nach. Mein Bruder ist wieder zurück in die Schweiz gereist. Zuvor hat er mir einen wunderschönen Weg gebaut. Er hat Steine gesammelt und angekarrt und diese schön säuberlich in den nassen Lehmboden verlegt.
Im Februar kaufe ich eine Betonmaschiene, besorge Sand, Kies und Zement. Die Zufahrt muss betoniert werden. Von einem Fachmann, versteht sich. Ich bin sein Handlanger.
Schub- oder Ziehkarre?
Das bedeutet, Zementmischung herstellen, diese dann in die Schubkarre kippen und dorthin karren, wo sie benötigt wird. Knochenarbeit. Danach bauen wir eine Trockenmauer. Natürlich muss ich, der Handlanger, die Steine sammeln. Der Chef zeigt mir allerlei Tricks, wie man eine Schubkarre füllt, wie man das Gewicht in ihr verteilt und wie man damit auf dem holperigen Gelände umgeht. Trotzdem, nicht selten stosse nicht ich die Karre, sondern sie zieht mich. Ich bin heilfroh, als der Weg und die Mauer endlich fertig sind.
Gemeinsam gehts besser
Der Frühling kommt. Die Organgen blühen. Der Duft ist betörend. Es wird wieder warm, die Sonne scheint. Vergessen alle Mühsal der vergangenen Monate.
Fast vergessen. Im August bauen wir tatsächlich ein neues Dach auf das alte Haus meiner Bekannten. Ziegel um Ziegel haben wir bauen wir ab. Einmal jagen uns Wespen vom Dach. Dachbalken herunterhieven, die Mauern auf denen das Dach lag, reparieren. Im zweiten Anlauf liegen dann auch die neuen Ziegel schnurgerade an ihrem Platz. Trotz Knochenarbeit und Augusthitze: Wir scherzen und lachen viel. Vor allem nach Feierabend. Da gönnen wir uns jeweils eine Flasche Bier und sind danach ganz schön angesäuselt. Kunststück, bei der Hitze und bei unserem Kreislauf, der auf Hochtouren lief. Trotzdem, bis zum Dorfrestaurant schaffen wir es jeweils noch jeden Abend. ♦