(90) Für mehr Geld gibts auch mehr Bürokratie
Wer sich länger als drei Monate in Spanien aufhält, muss sich beim Einwohnermeldeamt (Ayuntamiento) registrieren lassen. Mit dem Eintrag erhält der EU-Bürger auch das Recht, an Kommunalwahlen teilzunehmen. Es ist ratsam, möglichst bald eine sogenannte N.I.E. = Número de Identificación de Extranjero zu beantragen. Sie ist bei allen Dienststellen der Nationalpolizei erhältlich. Diese Registrierungsnummer für Ausländer wird für die Anmeldung bei den Behörden, beim Grundstücks-/Appartementkauf, für die Seguridad Social (Versicherung) und sogar für die Eröffnung von Bankkonten benötigt.
Dolmetscher selber mitbringen
Seit dem 01.04.07 wird man bei der Beantragung der N.I.E. automatisch in das „Zentrale Register für EU-Ausländer” (Schweizer eingeschlossen) eingetragen. Dafür gibt es eine gebührenpflichtige Bescheinigung in A4-Format. Ist man des Spanischen nicht mächtig, wird von den Ämtern verlangt, mit einem Ãœbersetzer zu erscheinen. Es gibt aber Leute, die sich für diese Dienste anbieten.
Selber herausfinden gibt Rabatt
Ist der frühere Residentenausweis abgelaufen, wird er durch die oben beschriebene Bescheinigung ersetzt. Wir besorgten uns das Antragsformular bereits im Dezember 2007, füllten es aber erst Anfang Januar aus und bezahlten die darin erwähnten Gebühren von € 6.70 vorschriftsgemäss bei der Bank ein. Doch per 01.01.08 haben sich die Kosten auf € 6.80 erhöht. Folge: Erst mit einem zweiten Beleg über 10 Cents von der Bank erhielten wir das begehrte Dokument. Es berechtigt nämlich zu diversen Vergünstigungen - sozusagen Preisen für Einheimische (ca. 50 %) - für z. B. Fähren und Inlandflüge. Ist man Pensionist, gibt es gar noch zusätzliche Rabatte.
Post am richtigen Ort selber abholen schafft Kontakt
Von „Correos” darf man hier wohl kaum die Zuverlässigkeit der schweizerischen Post erwarten. Letzere schickt uns Sendungen, die noch an die alte Schweizer Adresse gerichtet sind, auftragsgemäss während eines vollen Jahres für CHF 40.00 nach Gran Canaria nach. Für zwei Monate Umleitung nach unserem Umzug innerhalb der Gemeinde San Bartolomé de Tirajana Mitte Dezember sind bis heute gerade mal zwei Briefe korrigiert worden. Alle anderen haben wir selbst am alten Ort abgeholt, obwohl für den Umleitungsauftrag stolze € 35.30 berechnet wurden. Unser Hauseingang trägt die Nr. 60 A, trotzdem landen auch Briefe für 60 B in unserem Briefkasten oder umgekehrt.