(73) Im Pflegefall nach Thailand?
Wie im vorherigen Blog versprochen nun etwas über den Versicherungsschutz für medizinische Leistungen sowie einige Gedanken zur Pflege im Alter. Selbstverständlich gilt wie für alle Auswanderer aus der Schweiz auch hier: Bei einer Abmeldung muss man aus der Krankenkasse in der Schweiz austreten. Man kann dann den Versicherungsschutz für medizinische Leistungen bei einer internationalen Versicherung, etwa bei IHI, weiterführen (siehe auch Fragen 7 und 9 unter “Hätten Sie’s gewusst” sowie den Beitrag über Unterversicherte in Thailand von Jürg Hasler).
Ab 60 wird dies jedoch teuer. Und ab 65 oder 70 ist es kaum mehr möglich. In diesem Fall kann man eine thailändische Versicherung abschliessen. Den bedeutend geringeren Kosten steht dann auch eine geringere Deckung gegenüber. Einige hier wohnende Schweizer tragen das Risiko selber - wohl auch unter dem Gesichtspunkt, dass die Arzt- und Pflegkosten (noch) relativ günstig sind.
Film über Alzheimerpatientin in Thailand hinterliess Eindruck
In der Schweiz werde ich immer wieder auf
den Fernsehbeitrag über die Pflege einer alzheimerkranken Schweizerin hier in Thailand durch deren Sohn und zwei hiesige Pflegerinnen angesprochen. Der liebevolle Umgang mit der Patientin durch die beiden Thailänderinnen hat offensichtlich und zu Recht tiefen Eindruck hinterlassen.
(Anmerkung v. Careguide: Die Rede ist vom Film “Der Lauf des Lebens” von Christoph Müller über Margrit Woodtli. Ihr Sohn Martin Woodtli lebt und arbeitet in Chiang Mai. Aus der Einzellösung für die Betreuung seiner inzwischen verstorbenen Mutter hat er ein umfassendes Angebot entwickelt).
Pflegekosten mit Schweiz nicht vergleichbar
Nicht nur weil die Beziehung zu und der Respekt gegenüber der älteren Generation in Asien (noch?) tiefer bzw. grösser ist, kann kein Vergleich zur Schweiz gezogen werden. Auch finanziell nicht: Wer kann sich in der Schweiz zwei voll angestellte Pflegerinnen für eine Patientin leisten?
Hier verdient eine diplomierte Krankenschwester um die 500 CHF pro Monat, eine Hilfsschwester gut die Hälfte davon. Eine private Pflege-Lösung ist damit - Raumverhältnisse für Unterkunft der Pflegerin(nen) vorausgesetzt - für uns Ausländer (und betuchte Thailänder) durchaus möglich. Es gibt hier in Phuket bereits eine Schule zur Ausbildung von Pflegerinnen. Ich wurde auch schon darauf angesprochen, ob ich nicht Bekannte hätte, die sich eine Betreuerin/Pflegerin wünschten..
Alterssiedlungen für Ausländer
Alters- und Pflegeheime gibt es in Thailand noch kaum. Familienmitglieder übernehmen in der Regel die Pflege. Es bestehen aber Projekte für Siedlungen mit Pflegeangebot für ältere Ausländer. In Phuket ist eine solche Siedlung für pensionierte Koreaner geplant. Dabei ist es wohl kaum ratsam, erst dann nach Thailand überzusiedeln, wenn man bereits pflegebedürftig geworden ist.
Dieser Blog - vor allem der Information willen geschrieben - ist mir nicht leicht in die Tastatur geflossen, denn er widerspricht der hiesigen Lebensphilosphie: „Wir leben jetzt - warum sich Sorgen machen für Morgen, es wird immer irgend eine Lösung geben”. ♦