Hedy und Hans Peter Blaser
  Seit 1999 als "Pendler" in der Bresse (FRA).

(19) 5 Grad wärmer - ohne Klimawandel

Unsere zweite Heimat in der Bresse liegt auf ca. 200 m Meereshöhe. Das Klima ist etwas milder als in der ersten Heimat am Thunersee. Unsere Bekannten aus der Gärtnerbranche haben uns gesagt, dass die Temperatur im Durchschnitt etwa um 5 Grad höher sein müsse, als in der Schweiz, und wir selber bemerken auch, dass immer alles rund 2 – 3 Wochen früher spriesst und blüht, es ist alles üppiger und farbiger.

Im Garten wächst so ziemlich alles, sogar Melonen, Auberginen, Paprika. Bohnen können locker zwei Mal gesetzt werden, Rübkohl drei Mal. Die Ernten sind meist sehr gross! Wenn nur all die „Feinde” nicht wären: Feldmäuse, Schnecken, Läuse, Pilzkrankheiten, Hasen und Rehe, und und und. Am Schlimmsten sind die Feldmäuse, die unterirdisch alles systematisch abknabbern und ganze Beete untertunneln. Mit den Eichhörnchen und Krähen liefern wir uns jedes Jahr einen Wettkampf um die Nüsse und auf die Trauben lauern Hunderte von Vögeln. Innert 24 Stunden können sie eine ganze Ernte von 60 – 70 kg Trauben fressen, unsere Netze halten sie davon ab. Trotz allem haben wir Freude an unserer Produktion, auch wenn nicht immer alles nach Wunsch gelingt.

Vorsicht: Bambus schlägt aus (und Schilf auch)

Mit dem Pflanzen ist das aber so eine Sache. Bambus z.B. ist schön und dekorativ, wächst schnell und ist offensichtlich sehr resistent. Man(n) weiss ja, dass Bambus nur in Kübeln oder im Wurzelbereich begrenzt gepflanzt werden sollte. Tut man das nicht, so spriesst er unaufhaltsam und überall.

Auch das Rohrkolbenschilf fanden wir schön und verpflanzten vor einiger Zeit ein paar Ableger in den Teich vor dem Haus – ein grosser Fehler! Den Teich sieht man mittlerweile kaum mehr, das Schilf hat ihn fast zu 100 % überwuchert. Wir sind nun daran, mit allen erdenklichen Mitteln das Schilf loszuwerden. Ob’s wohl gelingt?

Ãœberraschende Hilfe vom Staat

Wenn es trocken ist, bilden sich rasch grosse Risse im lehmigen Boden. Ganz schlimm war es im Jahre 2003. Die Trockenheit führte dazu, dass sich Mauern zu senken begannen und viele Häuser massive Risse bekamen, viele alte Häuser stehen ohne Fundament auf dem Lehmboden. Ein Versicherungsfall? Nein, Schäden infolge schlechten Fundamentes werden nicht übernommen. Für die grosse Wiese (4 ha) aber erstattete uns der Staat unaufgefordert 80 Euro für den Ertragsausfall.

Bis bald, Hedy und Hans Peter Blaser

 

628 Kommentare

Kommentare

  1. Catherine Beuret

    06.11.2007 12:48

    Ich wohne auf 400 m Höhe, da ist das Klima wie in der Schweiz. Meine sechs Katzen halten den Garten von Mäusen, Maulwürfen, Vipern und Ratten frei. Ansonsten hat es hier auch noch Rebhühner, Fasane, Eichelhäher, Eulen und Käuzchen. Im Estrich wohnen Mini- Fledermäuse. Alles pure Natur!