(17) Garantiert unecht
Fast immer fahren wir über Vallorbe in die Bresse. Jedes Mal melden wir es, wenn wir etwas zu verzollen haben, man will ja keinen Ärger. Auch diesmal mussten wir auf dem Rückweg in die Schweiz wieder den Zoll passieren. Wir hatten nichts zu verzollen und fuhren durch. Der Schweizerzoll hat uns in all’ den Jahren übrigens noch nie aufgehalten. Am französischen Zoll gibt es dagegen immer ‘mal wieder eine Ãœberrraschung. Wir sind sicher, dass wir als Pendler am Zoll registriert sind. Einer der Zöllner hat uns vor längerer Zeit bei einem Halt gesagt, dass er uns kenne, wir würden oft hier durchfahren. Ein anderer erinnerte sich vor kurzem, dass wir doch diejenigen mit dem Keyboard seien!
Die mit dem Keyboard
Keyboard? Ja, das Keyboard, das wir hin und her zu nehmen gedachten, hätten wir verzollen müssen, was uns nicht passte. Es verbrachte ein Wochenende im Depot des Schweizerzolls, und die nächsten Male mussten wir verschiedene Papiere beim Zoll stempeln lassen mit der Auflage, bei der Rückreise das Keyboard wieder zu präsentieren, es durfte ja nicht unverzollt in Frankreich bleiben! Uns wurde dieser Papierkram zuviel, das Keyboard bleibt nun in der Schweiz. Schade, in Frankreich hätte Hedy oft Zeit zu spielen.
Wir haben inzwischen eine unbestätigte Theorie: Am französischen Zoll nehmen es die Frauen genauer. Sie fragen sogar was in den Hundefuttersäcken drin ist - die zwei grossen Hunde im Kofferraum lassen grüssen.
Kostbarer Schrott
Nach welcher Theorie allerdings die Zöllner die Güter bewerten, können wir nicht nachvollziehen. Ebenfalls beim französischen Zoll deklarierten wir einmal eine kleine Polstergruppe aus der Wohnungsauflösung einer Tante. Die Möbel waren wertlos, sie wären in einer Mulde gelandet hätten wir sie nicht genommen. Die Möbel sind ein Imitat eines “Louis”, aber “garantiert unecht”. Am Zoll deklarierten wir sie als wertlos, aber ohalätz, der Zöllner stufte sie als wertvoll ein und wir mussten sie verzollen. Das Küchen-Buffet müsste bezüglich seines Wertes höher eingestuft werden, es wurde nur kritisch begutachtet, verzollen mussten wir es nicht. Später einmal passierten wir mit einem neuen Doppelbett mit Matratze die Grenze. Wir präsentierten die Rechnung und durften ohne weitere Abklärungen weiterfahren - allez-y!
Bis bald, Hedy und Hans Peter Blaser