(13) Eine Eiche schleifen? (le chêne oder la châine)
Hedy hat gestern gezeigt, wie es manchmal nur Details sind, die dafür sorgen, dass man verstanden wird. Auch ich kann über ein solches Erlebnis berichten.
Zu unserem Grundstück gehört auch Wald. Die kleineren Bäume fälle ich mit der Kettensäge selber. Die Ketten musste ich früher jeweils in einem Geschäft schleifen lassen, heute kann ich es, dem Nachbar sei Dank, selber. Das ist kostengünstiger. Ich ging also zu unserem Nachbarn und fragte ihn, ob er mir das Kettenschleifen beibringen könne. Da ich zwischendurch immer wieder mit „le” und „la” auf Kriegsfuss stehe, sprach ich von le chêne und nicht von la châine. (Die beiden Worte unterscheiden sich in der Aussprache nur durch den Artikel). Mein Nachbar staunte mich verständnislos an. Was will der verrückte Schweizer jetzt wieder Unmögliches von mir? Als ich dann die Kette aus dem mitgebrachten Sack zog, hellte ich sein Gesicht auf, es geht wohl darum, eine Kette (la châine) zu schleifen und weniger eine Eiche (le chêne).
Zusammenarbeit - steuerfrei
Ãœbrigens, die grossen Bäume fälle ich nicht selber. Wir haben mit einem benachbarten Landwirt ein Abkommen: Er nutzt meine Wiese und füttert mit dem Heu seine Kühe. Er bezahlt nichts, dafür erledigt er für mich die schwereren Arbeiten wie eben Bäume fällen, Zäune erneuern, etc. Solche Arbeiten fallen nicht jedes Jahr an, jedes Jahr aber benötige ich ca. 2 bis 3 „meiner” Heuballen, die er mir ebenfalls ohne Bezahlung überlässt. Viele Nachbarschaftshilfe geschieht auf dieser Basis, dabei wird nicht kleinlich abgerechnet, beide Seiten lassen „ds Füfi grad sy”.
Bis Morgen, Hans Peter Blaser
06.11.2007 9:37
Ich lebe in der Nähe von Cluny und kämpfe ebenfalls mit “le” und “la”. Die berühmte französische Eiche hatte auch mich erwischt. In der Bäckerei erklärte man mir jedoch, am Schlimmsten sei es für die vielen Engländer hier, die hätten mehr Probleme als die Schweizer.